März 2008 Archives
Fr 28. M�r 17:17:24 UTC 2008
Chipkarten der Uni Göttingen unsicher
Wie heute die Netzeitung
in einem Artikel
veröffentlichte, wurde nun erstmals ein weit verbreiteter
Funk-Chip des Typs
MIFARE-Classic geknackt. Die Online-Zeitung bezieht sich damit
auf einen Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift c't: Demnach war es den Experten
möglich, die Verschlüsselung des entsprechenden RFID-Chips zu
knacken, die darauf gespeicherten Daten auszulesen und zu
kopieren.
Die Netzeitung erwähnt in ihrem Artikel wie beliebt dieser Chip
sei, und dass möglicherweise Hunderttausende Studierende betroffen
seien, die mit solchen Chipkarten beispielsweise in der Mensa
bezahlen...
Auch die Universität Göttingen hat gerade vor wenigen Semestern auf
Studierenden-Ausweise mit RFID-Chips umgestellt, und setzt dabei
auf den Mifare-1-Chip, wie sie selbst auf ihrer Homepage kundtut, der eben
jenem oben verlinkten Mifare-Classic entspricht. Auf den Chipkarten
der Universität Göttingen sind nicht nur Matrikelnummer und
Bibliotheksnummer der BesitzerInnen gespeichert, sondern werden
diese auch als elektronische
Geldbörse eingesetzt.
Das Sicherheitsmerkmal, das die Göttinger Universität veröffentlichte:
Ein Auslesen der Schlüssel während der Kommunikation des Chips mit einer Kartenleseeinheit wird durch Verschlüsselung dieser Kommunikation unterbunden.
ist also nun besser zu streichen. Währenddessen warten wir auf
explosionsartig ansteigende Essensausgaben in der Mensa und
Buchausleihen aus der Bibliothek - durch imaginäre
DoppelgängerInnen nichtsahnender Studierender...
UPDATE I:
Nähere Informationen darüber, wie der Hack vonstatten ging, finden
sich bei Karsten
Nohl und in einem Vortrag
des letzten Chaos Communications Congress, dem 24C3.
update via Vorlon
UPDATE II:
Interessant dazu dieser Artikel auf den
Seiten von golem.de:
Die Verschlüsselung der weit verbreiteten MiFare-RFID-Chips des Herstellers NXP lässt sich in Sekundenschnelle brechen, ohne direkten Zugang zum Chip zu haben. Es genügt, die verschlüsselten Daten aus ein paar Metern Entfernung abzuhören.
Auch Heise titelt nun: Aus für RFID-System Mifare Classic?
Do 27. M�r 22:18:06 UTC 2008
Cookie-Management Epiphany
Einer der Hauptgründe, warum ich in der Vergangenheit ja nie den
Browser Epiphany benutzt hab,
war das fehlende Cookie-Management: Man konnte immer nur alle
Cookies annehmen, oder alle abblocken - was wirklich nicht sehr
praktikabel ist. Vor ein paar Tagen probierte ich schließlich mal
die Erweiterungen aus, die man über das Paket epiphany-extensions
installieren kann... Beim durchprobieren aller Möglichkeiten
gelangte ich dann auch zu �Seitenrechte bearbeiten�, einer
Erweiterung, die nicht mehr aktiv entwickelt wird, und im
derzeitigen Zustand keinen Sinn zu machen schien...
Gibt man nun allerdings in die Adresszeile des Browsers
about:config ein, und ändert in der Preference-Spalte die
network.cookie.lifetimePolicy von 0 auf 1, wird man ab
sofort gefragt, ob Cookies angenommen oder abgelehnt werden sollen,
und ob diese Entscheidung auch in Zukunft gelten soll. Unter
�Bearbeiten� - �Seitenrechte� kann man anschliessend den Status für
jede Webseite anschauen und wieder verändern.
Ein Grund gegen diesen Browser ist nun also hinfällig geworden.
Bleibt noch das von mir gewünschte Proxy-Management, das imho vom
restlichen Gnome-System abgekoppelt sein sollte, damit man
beispielsweise nicht auf einmal durch einen Klick mit wirklich
allen Programmen durch Tor mit der Aussenwelt
kommuniziert...
Do 27. M�r 21:00:32 UTC 2008
RFID und Vorratsdatenspeicherung
Heute habe ich nach langer Pause auf diesen Seiten erst einmal
wieder zwei kleine Lesetipps:
Zum einen veröffentlichte die Jungle World in ihrer heute
erschienen Ausgabe ein kleines Interview mit padeluun, dem Gründer des FoeBuD und wichtigem Vetreter des
Arbeitskreis
Vorratsdatenspeicherung. Das Interview thematisiert natürlich
die aktuelle Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur
Vorratsdatenspeicherung, den AK Vorrat und allgemein staatliche
Überwachungsmaßnahmen:
�B�rostrukturen
statt Barrikaden�, padeluun, K�nstler und Netzaktivist.
Außerdem titelt die ver.di-Zeitschrift biwifo (Bildung, Wissenschaft und
Forschung) heute mit �Big Brother auf dem Campus? Immer mehr
Hochschulen f�hren elektronische Kontrollsysteme ein�. Es geht auf
immerhin fünf Seiten um elektronische Überwachung Studierender
durch RFID-funkende Chipkarten, Funkchips in Bibliotheken und
EDV-Systeme zur Verwaltung der Lehrveranstaltungen... Das alles
hätte ein wenig ausführlicher sein können, erfreulich aber ist
natürlich, dass diese Thematik mitsamt Kritik überhaupt vermehrt in
die Öffentlichkeit getragen wird. Die Ausgabe gibt es als pdf-Datei
auf den biwifo-Seiten.
Do 13. M�r 21:14:41 UTC 2008
Gnash 0.8.2 is out
Da ich darüber auch in der Vergangenheit immer berichtet habe,
hole ich diese bereits zwei Tage alte Info nun doch nochmal
hervor... ;)
Miriam Ruiz gab die Veröffentlichung des Open Source Flashplayers
Gnash 0.8.2 für Debian bekannt. Diese nach
ganzen sieben Monaten gelieferte Neuversion soll nun Flash 8 weit
besser unterstützen, und kann inzwischen auch mit
Container-Formaten wie Ogg Vorbis/Theora umgehen. An der
Unterstützung für Flash 9 und ActionScript 3 wird laut Ruiz noch
weiter gearbeitet. Gnash 0.8.2 Benötigt allerdings noch ein paar
neue Versionen von gstreamer-plugins für das Video-streaming -
mitinstallieren also nicht vergessen...
Do 13. M�r 20:59:45 UTC 2008
gelöschte Dateien wieder herstellen im ext3-FS
Immer wieder wird einem erklärt, man könne gelöschte Dateien in
einem ext3-Dateisystem nicht wieder herstellen... Das Gegenteil
hingegen zeigt ein langes howto
von Carlo Wood: Er beschreibt, wie er kürzlich aus Versehen 3GB
Daten gelöscht, und wieder hergestellt hatte. Das Skript, welches
er während seiner Wiederherstellungs-Erfahrungen schrieb, kann man
per Mail bei ihm erfragen. Nebenbei erklärt Wood auch, wie
überhaupt in einem ext3-System Dateien abgespeichert werden, und
wie man sie mit diesen Informationen wiederholen kann.
Zu beachten ist allerdings, dass Woods Tool nur kürzlich gelöschte
Daten wiederherstellt, und nichts f�r ein zerschossenes Dateisystem
ist. Es werden auch nicht direkt alle Daten wieder hergestellt,
sondern Kopien der gel�schten Dateien auf einer anderen Partition
gemacht - so bleibt das Ursprungs-System erst einmal im Prinzip
unangetastet.
Do 13. M�r 20:23:49 UTC 2008
P2P-Abmahnungen
Auf den Seiten von gulli.com findet sich seit gestern ein Hinweis auf eine Liste an Werken, deren Tausch in P2P-Börsen in letzter Zeit bevorzugt durch Anwäte abgemahnt wurden. Die Liste wurde von den Rechtsanwäten Wilde & Beuger zusammengestellt, und zeigt auf, dass vor allem der Tausch von Mainstream-Medien gefährlicher geworden ist, und auch Hörbücher zu den überwachten Werken gehören. Die Liste enthält deweiteren die aktiven Abmahnkanzleien sowie die entsprechenden Rechteinhaber, die vor allem auf den Plan treten.